Ritterrüstung oder leichte Protektorjacke? Oberkörperprotektoren im Vergleich

Oberkörperprotektoren sind mehr als sinnvoll. In den meisten Fällen stürzt man auf den Oberkörper und das kann schwere Verletzungen mit sich ziehen. Am effektivsten sind Protektorjacken die Rücken, Bauch und Arme schützen. Der Nachteil ist, dass diese schlecht belüftet sind und manchmal in der Bewegungsfreiheit einschränken. Leichte Oberkörperprotektoren schützen in der Regel nur Rücken und Bauch. Zudem fallen diese flacher aus und fallen unter dem Trikot kaum auf. Darunter leidet die Schutzwirkung. Deshalb vergleichen wir 3 Protektorjacken und 3 leichte Oberkörperprotektoren.

Kauftipp: Fox Titan

Der Name Titan ist nicht nur ein lockerer Markenname, sondern ein brachiales Konzept. Die Protektorjacke tritt solide auf und erweckt auf den ersten Eindruck ein sicheres Gefühl. Die soliden Kunststoffplatten decken alle wichtigen Bereiche wie Schultern, Oberarme, Unterarme, Ellenbogen, Brust und den kompletten Rücken ab. Solltet ihr euch einen Sprung nicht trauen, könnt ihr eure Sorgen vergessen. Die Fox Titan schütz sehr effektiv gegen grobe Verletzungen und Kratzer. Mehrere Klettbänder sorgen dafür, dass die Protektoren auch im Notfall an der richtigen Stelle sitzen. Trotz dem schwerfälligen Auftreten trägt sich die Jacke sehr komfortabel und schränkt in keinster Weise ein. Unter dem Trikot fällt der Lebensretter deutlich auf, aber dafür ist man in allen Situationen gerüstet. An warmen Tagen im Bikepark sollte man die ein oder andere Pause einlegen, um den Körper von der warmen Jacke abzukühlen. Des weiteren lässt sich der Rückenprotektor entnehmen und einzeln verwenden. Hammer! Die gute Verarbeitung und der angemessene Preis machen die Fox Titan Protektorjacke zu einem echten Tipp!

Troy Lee Designs UPS 7855 HW

Die Bezeichnung des Troy Lee Designs UPS 7855 HW muss man nicht unbedingt verstehen. Viel wichtiger ist die Leistung, die der Protektor leisten kann. Ebenfalls verzichtet man hier auf Kunstoffplatten und setzt stattdessen auf Schaumstoffpads. Dadurch ist die Jacke sehr leicht und relativ gut belüftet. Was uns direkt auffällt ist, dass die Jacke auf Reißverschlüsse verzichtet und das ausziehen nach einem langen Tag schwer macht. Der Tragekomfort ist gut und die Bewegungsfreiheit ist in keinster Weise eingeschränkt. Die teilweise entnehmbaren Schaumstoffpads sind leider nicht die besten. Vor Kratzer und leichteren Blessuren ist man geschützt aber bei heftigen Unfällen kann es trotzdem zu Knochenbrüchen kommen. Dagegen hilft nur ein Kunststoffprotektor. Die Ellbogenprotektoren sind zu euren Gunsten verstärkt. Abschließend kann man sagen, dass die Troy Lee Designs UPS 7855 HW eine leichte Jacke für Enduro- und Downhillfahrer ist, aber wer eine bessere Schutzwirkung möchte sollte zur Fox Titan greifen.

Leatt 3DF AirFit Lite

Die Leatt 3DF AirFit Lite Protektorweste ist der perfekte Oberkörperprotektor für die selbstbewussten Fahrer unter euch. Der 3DF Schaumstoff im Inneren der Pads ähnelt dem D30 Schaumstoff sehr: im Normalzustand ist dieser flexibel, beim Aufprall verhärtet sich der Schaumstoff schlagartig und sorgt somit für Schutz. Das funktioniert sehr gut, denn die leichte und dünne Weste trägt sich sehr angenehm und stört nicht. Auch unter dem Trikot ist diese schwer zu erkennen. Beim Aufprall schützt diese sehr effektiv und behütet den Fahrer vor mittelschweren Verletzungen. Knochenbrüche können damit nicht verhindert werden. An der Brust und dem breiten Rückenteil ist der Schaumstoff extra verstärkt. Aufgrund des durchgängigen Reißverschlusses kann man die Weste gut an- und ausziehen. Die Pads lassen sich entnehmen und von Hand waschen. Für uns schafft die Leatt 3DF AirFit Lite Protektorweste den perfekten Spagat aus leichter Protektorweste und effizenter Schutzwirkung.

O’Neal Underdog

O’Neal kommt mit der Underdog Protektorenjacke ähnlich brachial wie die FOX Titan daher. An Schultern, Ellenbogen und Unterarmen finden sich Kunststoffprotektoren. Im Brust- und Rückenbereich kommt das von O’Neal entwickelte IPX Material zum Einsatz. Im Falle eines Aufprall verhärtet sich der Schaumstoff und sorgt für eine verbesserte Schutzfunktion. Ansonsten bleibt das IPX-Material weich, um angenehmen Tragekomfort zu gewährleisten. Die Passform der O’Neal Underdog Protektorenjacke ist gut und an den Schultern und Armen finden sich Strechbänder, um die Jacke auf den eigenen Körper anzupassen. Die Belüftung ist für eine derartige Protektorenjacke sehr gut. Die Protektoren sind luftdurchlässig und die kühlere Luft ist auf der Haut spürbar. Der Einsatzbereich liegt ganz klar auf Downhill und Freeride. Für eine Tour auf dem Endurobike wird es dann doch zu warm. Trotzdem eine gute Protektorenjacke, die ihren Preis wert ist!

Troy Lee Designs UPV 3900 HW

Die leichte Troy Lee Designs UPV 3900 HW Protektorweste hat ein flaches Profil und fällt unter dem Trikot kaum auf. Für den Schutz sorgt der dichte Bio-Foam Schaum an der Brust, den Rippen und der Wirbelsäule. Die Verarbeitung ist TLD typisch sehr gut und es stehen keine Fäden o.Ä. ab. Die Weste ist sehr flexibel und trägt sich angenehm. Die Belüftung ist sehr gut und perfekt geeignet für lange Enduro Touren. Auch nach stundenlangen Fahrten stört die Weste nicht. Die Schutzwirkung ist aufgrund der dünnen und flexiblen Pads eher mäßig und sollte eher von Tourenfahrern oder selbstbewussten Bikern bevorzugt werden. Möchte man als Downhiller einen unaufälligen Oberkörperprotektor tragen, sollte man viel Vertrauen ist die eigenen Fahrkünste haben. Denn die Troy Lee Design UPV 3900 HW bewahrt einen vor leichten Verletzungen und Kratzern. Trotzdem eine schöne Protektorweste zum guten Preis.

Eike Kopsch

Hauptberuflich als Videoproduzent tätig und hobbymäßig immer auf dem Bike unterwegs. Am liebsten fahre ich auf meinem Downhill- oder Endurobike flowige Trails runter. Zudem bin ich Co-Producer auf dem YouTube Kanal TrailTouch.

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