Mountainbike Fotografie – So machst du es richtig!

Ein scharfes, stimmungsvolles und perfekt in Szene gesetztes Downhill Bild. Wie macht man das eigentlich? Im heutigen Zeitalter ist es einfacher und günstiger denn je, mit relativ wenig Aufwand ein gelungenes Bild zu schiessen.

Die richtige Kamera!

Fangen wir an mit der Kamera. Im Prinzip kannst Du mit jeder Kamera ein cooles Bild einfangen. Die Preise auf dem Kameramarkt setzen sich aus Kameramodell, Software, Sensor, Objektiv und der Anzahl der Funktionen zusammen. Also um relativ preisgünstig zu sein: Einsteigermodell suchen. Ich empfehle Dir nach einem günstigen Kamerabody ausschau zu halten – also einer Kamera ohne Objektiv. Das Objektiv würde ich dann einzeln nachkaufen. Hier kann man erstens Geld sparen und zweitens, mit etwas Glück einen super Kauf machen, so dass man im besten Fall ein lichtstarkes Objektiv findet. Ein Kamera-Kit tut es natürlich auch, aber dort sind in der Regel die Standardobjektive mit im Lieferumfang – diese sind normalerweise nicht zu empfehlen. Beim Objektivkauf solltest du darauf achten, dass die Blendenzahl so gering wie möglich ist. Eine Objektiv mit der Blende 2.8 ist zum Beispiel ein hervorragender Wert. Desto kleiner der Blendenwert ist, desto unschärfer wird der Hintergrund. Beim Kamerakauf solltest du vor allen anderen Punkten darauf achten, dass sie sich manuell einstellen lässt.

Einstellungen

Kommen wir zu den Kameraeinstellungen. Wie eben erwähnt, kaufe unbedingt eine Kamera die sich manuell einstellen lässt. Nur so hast du volle Kontrolle über das Bild und kannst bestimmen wie es aufgenommen werden soll. Von der Farbe bis hin zur Auslösungsrate lassen sich tausend Sachen an so einer Kamera verstellen. Für den Anfang hier eine kurze Übersicht meiner wichtigsten Einstellungen. Die Menüführung ist bei anderen Kameras zwar unterschiedlich aufgebaut, dennoch solltest Du jeder meiner vorgenommenen Einstellungen auch in deiner Kamera finden.

  1. Im Menü den Bildtyp auf RAW ändern. Somit fängst du die Szene unkomprimiert ein und hast volle Kontrolle in der Nachbearbeitung.
  2. Bildserie auf schnell. Im Mountainbiken ist es eine Sache von Millisekunden, den perfekten Moment zu erwischen.
  3. Blende weit auf für eine schöne Tiefenunschärfe und viel Helligkeit.
  4. ISO so tief wie möglich für ein rauschfreies Bild.
  5. Belichtungszeit bei Sportbildern mindestens auf 1/640 für scharfe Bilder.

THAT’S IT! Einfach oder?

Gut, so einfach ist es dann doch nicht. Nun hast Du zwar schon mal ein paar gute Einstellungen zum starten aber damit dein Bild auch wirklich Top aussieht ist es auch wichtig zu Wissen wann und warum man diese Einstellungen ändern sollte.

Praxisbeispiel

Für das Praxisbeispiel haben wir glücklicherweise einen kaiserlichen Tag ausgewählt. Sonnenschein, leichte Wolken – ein Traum. An Tagen wie diesen habt ihr besonders viel Spaß mit einer Einsteigerkamera. Warum? Der Lichteinfall auf Eure Linse und Kamera, verwandeln Eure Kamera in einen hellen Spiegel. Jetzt könnt ihr euren ISO Wert ziemlich easy auf bspw. ISO-100 einstellen und habt mit Belichtungszeit und Blende deutlich mehr Möglichkeiten.

Für dieses Bild hatte ich bspw. diese Werte eingestellt: ISO-100, Belichtungszeit 1/640, Blende 2.2. Ihr habt mehr Spielraum bei gutem Licht. Da bei Einsteigerkameras der Sensor klein ist und man oft auch nicht das lichtstärkste Objektiv am Start hat, ist man auf helles und gutes Licht angewiesen. Ziehen ein paar Wolken auf oder die Dämmerung bricht an, müsst Ihr ganz schnell mit dem ISO hoch und der Blende runter. Problem: Hoher ISO sorgt für Bildrauschen, also schlechtere Qualität. Eine offene Blende ist zwar schön, weil man einen schönen Look mit viel Tiefenunschäfe erzeugt, aber es ist schwieriger den Fahrer in den kleinen Schärfebereich zu verlagern. Desweiteren haben die meisten Objektive die größte Qualtitätsentfaltung bei einem mittlerem Wert. z.B. 2.8. Jetzt Gibt es nur noch eine Frage die im Raum steht oder? Wieso gehen wir nicht einfach mit der Belichtungszeit runter? Tja, willkommen in der Sportfotografie. Solltet Ihr versuchen unter 1/640 zu shooten, dann habt Ihr ein Problem: Der Fahrer ist zu literally zu schnell und er erscheint unscharf auf dem Bild.

Das perfekte Bild

So und wie entsteht nun das perfekte Bild? Wenn ihr verstanden habt wie Euer Kamera Set-up auszusehen hat fehlt jetzt nicht mehr viel zum perfekten Bild. Folgende Dinge geben Eurem Bild nun die perfekte Note:

ACTION

Nicht nur der Fotograf sollte etwas auf dem Kasten haben. Auch der Fahrer trägt dazu bei, dass ein Bild cool aussieht. Also Gas geben, Raceblick aktvieren und ordentlich Dreck spritzen lassen!

PERSPEKTIVE

Eine kreative Perspektive kann ein Bild extrem auffrischen. Ich zum Beispiel setzte gerne Objekte, wie Blätter vor die Linse um dem Bild mehr Tiefe zu geben.

BEARBEITUNG

Da ihr eure Bilder hoffentlich in RAW aufgenommen habt, steht euch noch eine Nachbearbeitung in z.B. Photoshop oder Lightroom vor. Hier habt ihr endlose Möglichkeiten, dass Bild auf eigene Vorliebe anzupassen.

Für einen perfekten Einstieg stellen wir dir drei Kamerakits vor, um perfekte vorbereitet zu sein!

Einsteigerkit: Canon 2000D mit 50mm 1.8 Objektiv

Die Canon 2000D ist eine super Einsteigerkamera zu einem niedrigen Preis. In Kombination mit dem 50mm Objektiv und der offenen 1.8er Blende kann man gute Bilder machen!

Überragende Bildqualität: Sony Alpha 7 mit Sony 50mm 1.8 Objektiv

Dank des großen Vollformatsensors ist die Sony A7 eine lichtstarke Kamera, die auch bei schlechten Lichtverhältnissen superscharfe Fotos macht. In Kombination mit dem 50mm 1.8er Objektiv und dem großen Sensor enstehen Bilder mit schöner Tiefenschärfe.

Preis-/ Leistungssieger: Sony 6000 mit 16-50mm Zoomobjektiv

Die Sony 6000 bietet mit dem Zoomobjektiv eine kompakte und preiswerte Kamera, die sich auch gut im Rucksack verstauen lässt aufgrund der kleinen Maße.

Niklas Hoffmann

In love with bikes, trails and cameras

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